Gute fachliche Praxis im Ackerbau
Das vorrangige Anbausystem in der Mongolei kann als 2-Felder-Wirtschaft beschrieben werden, d. h. Weizen und Schwarzbrache im Wechsel. Die Vorteile, die man sich von der Brache erwünscht, sind die Mineralisierung von Humus, so dass den Pflanzen im Folgejahr zusätzliche Nährstoffe zur Verfügung stehen, und eine Erhöhung der Bodenfeuchte. Da Bracheflächen zur Unkrautbekämpfung in der Regel mehrfach bearbeitet werden (mechanische Brache) und auch das Stroh der Vorfrucht abgefahren wird, führt dies langfristig zu sinkendem Gehalt an organischer Masse und abnehmender Bodenfruchtbarkeit. Die Ackerbaubetriebe sind vielfach mit Technik aus Russland, der Ukraine und Belarus ausgestattet – der Einsatz von bodenkonservierender Landtechnik ist noch nicht weit verbreitet. Durch die nicht nachhaltige Bewirtschaftungsweise ist der Humusgehalt der Ackerböden in der Mongolei über die letzten 50 Jahre um ca. 15-40 % gesunken. 70 % der Ackerböden weisen heute einen Humusgehalt von < 2,5 % auf.
Neben Schulungs- und Beratungsleistungen zum nachhaltigen Bodenmanagementberät das DMKNL die mongolischen Projektpartnern u.a. auf dem Gebiet der guten fachlichen Praxis im Pflanzenschutz. Die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sollte nur von qualifizierten Fachkräften bzw. Mitarbeitern landwirtschaftlicher Betriebe durchgeführt werden, da ansonsten Gefahren für den Naturhaushalt, den Anwender und die Nahrungsmittelsicherheit zu befürchten sind.
Gute fachliche Praxis im Ackerbau stellt vor diesem Hintergrund die Handlungsrahmen mit entsprechenden Maßnahmen, die sich mit folgenden Fragen beschäftigen:
- Wie müssen Ackerbausysteme unter Beachtung der Fruchtfolge und der Sortenwahl gestaltet werden, dass sie wirtschaftlich und ökologisch resilienter werden?
- Wie kann man Krankheiten und Schädlinge eindämmen mit möglichst geringem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln?
- Wie können die Fruchtbarkeit der Böden und die Bodenstruktur verbessert und erhalten werden?
- Wie kann der Bedarf der Kulturpflanzen an Nährstoffen gedeckt und effiziente Düngung im Land gefördert werden?