Publikationen / Studien
"Bewertung der Ausbildungs- und Arbeitsmarktsituation für landwirtschaftliche Fachkräfte in der Mongolei"
Die Ausbildung der landwirtschaftlichen Fachkräfte in der Mongolei erfolgt in erster Linie an der Mongolian University of Life Sciences (MULS). Als Universität vermittelt die MULS vorrangig akademisches Wissen. Da es in der Mongolei im Agrarsektor nur wenige Schulungseinrichtungen für eine praxisorientierte Nachwuchsförderung gibt, übernimmt die MULS in begrenzten Rahmen auch diese Aufgabe. Die Lehrpläne einzelner Colleges (Berufsschulen auf regionaler Ebene) beinhalten Unterrichtseinheiten zu landwirtschaftlichen Themen und den Einsatz von Agrartechnik.
Gut qualifizierte Fachkräfte sind eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Unternehmensführung, dies gilt für alle Wirtschaftsbereiche und somit natürlich auch für landwirtschaftliche Betriebe. Jährlich verlassen mehr als 1000 Absolventen die MULS und stehen für den mongolischen Arbeitsmarkt zur Verfügung.
Die Ausbildung und Qualifizierung von Agrarstudenten und Nachwuchsfachkräften sollte den Anforderungen des Arbeitsmarkts entsprechen. Die vorliegende Studie zur Ausbildungs- und Arbeitsmarktsituation analysiert und bewertet, inwiefern Angebot und Nachfrage nach landwirtschaftlichen Fachkräften mit Schwerpunkt Ackerbau / Landtechnik im Einklang stehen. Hierzu wurden ca. 180 Personen (Studenten / Nachwuchsfachkräfte und Arbeitgeber) aus der Agrarwirtschaft befragt. Anhand der Ergebnisse der Studie können Empfehlungen formuliert werden, wie die Nachwuchsförderung den Erwartungen des Arbeitsmarkts – in diesem Fall der landwirtschaftlichen Praxis - besser gerecht wird.
"Risikomanagement in der Landwirtschaft – ein Leitfaden für mongolische Ackerbaubetriebe"
„Ein Landwirt, der als Betriebsleiter für die Zukunft seines Unternehmens, verantwortlich ist, wird in der Regel versuchen, vor allem existenzbedrohende Gefahren so weit wie möglich zu reduzieren. Die Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass er seine Risiken genau kennt und sie möglichst gut einschätzen kann. Genau dies wird in der heutigen Zeit immer schwieriger: Die Anforderungen an das landwirtschaftliche Risikomanagement sind deutlich gestiegen und werden in Zukunft zu einer ständigen Herausforderung“ (Risikomanagement in der Landwirtschaft - M. Frentrup, M. Heyder, L. Theuvsen / Landwirtschaftliche Rentenbank).
Risikomanagement, und hierzu zählt insbesondere auch das innerbetriebliche Risikomanagement, wird in der mongolischen Landwirtschaft eher wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Das DMKNL hat bereits Beratungs- und Schulungsmaßnahmen zur Vermeidung bzw. Minimierung von Anbaurisiken angeboten. Dies beinhaltete u. a. Empfehlungen zur Etablierung einer Ernteversicherung, zur Anpassung des vorherrschenden Anbausystems an den Klimawandel und indirekt auch die Weiterbildung landwirtschaftlicher Berater. Ferner wurden im Rahmen einer Studie Risiken in der Gemüseerzeugung und Vermarktung erfasst und bewertet.
Der neu erarbeitete Leitfaden zum Risikomanagement für mongolische Ackerbaubetriebe beschreibt einen umfassenden strategischen Ansatz des Risikomanagements und geht auf die Risikoidentifizierung, -bewertung, -steuerung und -kontrolle ein.
Der Leitfaden richtet sich insbesondere an Führungskräfte von Ackerbaubetrieben, sowie an landwirtschaftliche Berater und Dozenten der Agraruniversität. Neben der Wissensvermittlung soll er die Fachkräfte aus Agrarwirtschaft und Agrarwissenschaft anregen, sich mit Risikostrategien und deren betriebswirtschaftlichen bzw. unternehmerischen Nutzen inhaltliche intensiver auseinander zu setzen.
"Analyse und Bewertung von Risiken im mongolischen Gemüsesektor“
Das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Leichtindustrie der Mongolei (MELL) fördert mit dem Mongolian Vegetable Program, welches 2017 begann, die Gemüseerzeugung in der Mongolei. Als Folge des sich ändernden Konsumverhaltens steigt die Nachfrage der mongolischen Verbraucher nach Frischgemüse und verarbeiteten Gemüseprodukten. Der Selbstversorgungsgrad liegt derzeit unter 50%, so dass man auf Importe – vorrangig aus China und Russland – angewiesen ist. Mit dem nationalen Förderprogramm möchte die mongolische Regierung einerseits die inländische Produktion erhöhen und die Abhängigkeit von Importen verringern, andererseits sollen mit dem Programm aber auch neue Einkommensmöglichkeiten für die Bevölkerung in den ländlichen Gebieten geschaffen werden.
Für die erfolgreiche Entwicklung des im Aufbau begriffenen Gemüsesektors ist es wichtig bestehende Risiken sowohl auf der Produktionsebene als auch auf der politischen und der Vermarktungsebene zu erkennen und zu bewerten. Daher hat das DMKNL gemeinsam mit dem Leibniz Institut für Agrarentwicklung in Transformationsländern (IAMO) eine Studie zur Bewertung von Produktions- und Marktrisiken im mongolischen Gemüsesektor zu erarbeiten. Hierfür wurden mehr als 300 Gemüseerzeuger in verschiedenen Anbauregionen der Mongolei befragt. Mit der Identifizierung und Bewertung bestehender Risiken liefert die Studie eine Informationsgrundlage für zukünftige agrarpolitische sowie agrarmarktpolitische Entscheidungen und bietet fachliche Orientierung für Beratungsdienstleister.
"DMKNL Studie zur Klimaanpassung im Ackerbau der Mongolei“
Die mongolische Landwirtschaft ist durch die stetig wachsenden Tierbestände einerseits Verursacher von klimaschädlichen Treibhausgasen, andererseits hat der Klimawandel direkten Einfluss auf die natürlichen Anbaubedingungen, wobei die Auswirkungen in der Regel nachteilig zu bewerten sind (u. a. durch steigende Temperaturen und sich ändernde Niederschlagsverteilungen).
Im „National Action Program against Climate Change“ der mongolischen Regierung und den NDCs sind Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen und zur Anpassung an den Klimawandel definiert.
In der vorliegenden DMKNL Studie werden neben aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen auch Erfahrungen aus der landwirtschaftlichen Praxis in der Mongolei und vergleichbaren Anbauregionen (Nord-Kasachstan, westsibirischer Getreidegürtel) vorgestellt. Die mongolischen und internationalen Autoren und Autorinnen der Studie gehen auf folgende Themenfelder ein:
- Darstellung von bisherigen sowie erwarteten Klimaänderungen und damit verbunden Auswirkungen auf den Ackerbau in der Mongolei;
- Modellierung zu erwartender Ertragsentwicklungen für 2 wichtige Kulturarten in der Mongolei;
- Beschreibung der agrarpolitischen und institutionellen Ansätze zur Anpassung der Landwirtschaft (insbesondere des Ackerbaus) an den Klimawandel und Empfehlungen für zukünftige Maßnahmen auf politischer Ebene;
- Darstellung verfahrenstechnischer Lösungen zur Anpassung des Ackerbaus an sich ändernde klimatische Verhältnisse mit erfolgsversprechenden Ansätzen für ein klimaangepasstes Boden-, Wasser- und Nährstoffmanagement, neue landtechnische Verfahren und Pflanzenzüchtung.
Ziel der Studie ist sowohl der Wissenstransfer durch die Veröffentlichung neuer Erkenntnisse zum Einfluss des Klimawandels auf den mongolischen Ackerbau und praxisnahe Lösungsansätze zur Anpassung an den Klimawandel als auch die Sensibilisierung von politischen Entscheidungsträgern und Multiplikatoren für diesen Themenkomplex.
"Machbarkeitsanalyse für eine indexbasierte Ernteversicherung in der Mongolei"
Die Anbaubedingungen waren und sind für die mongolischen Ackerbetriebe aufgrund der geografischen Lage und die ariden Klimabedingungen des Landes schon immer sehr risikoreich. Als Folge des Klimawandels haben sich Niederschlagsmengen und Niederschlagsverteilung zunehmend nachteilig entwickelt. 2017 war eines der zahlreichen Jahre mit anhaltender Dürre, was zu erheblichen Ertragsverlusten führte. Als Instrument zur Minimierung der wirtschaftlichen Risiken von Ackerbaubetrieben diskutiert das MELL mit Fachkräften aus der Versicherungswirtschaft und der Landwirtschaft über mögliche Versicherungsansätze bzw. -modelle. Basierend auf den Erfahrungen mit einer index-basierten Tierversicherung wird auch die Etablierung eines index-basierten Ernteversicherungssystems in Erwägung gezogen.
2016 wurde unter Federführung des MELL eine Arbeitsgruppe gebildet, in der Vertreter aus dem Landwirtschaftsministerium, dem Finanzministerium, der Mongolian Reinsurance JSC (früher AgRe) und einiger mongolischer Versicherungsunternehmen vertreten sind. Das DMKNL berät diese Arbeitsgruppe und hat hierzu auch verschieden internationale Berater hinzugezogen.
In Zusammenarbeit mit Herrn Sebastian Mahler (Prokurist der gvf VersicherungMakler AG) wurde im Rahmen der vorliegenden Studie die systemische und finanzielle Machbarkeit der Implementierung eines funktionierenden Ernteversicherungssystems für die Mongolei bewertet.
"Wirtschaftlichkeit von Pflanzenzüchtung und Saatgutvermehrung"
Das DMKNL unterstützt die mongolische Regierung bei der Annährung der Gesetzgebung zum Sorten- und Saatgutwesen an internationale Standards und beim Aufbau einer markwirtschaftlich orientierten Saatgutwirtschaft. Die Beratungsarbeit umfasst auch Bereitstellung von Informationen und Analysen, um eine wissensbasierte Politikgestaltung zu ermöglichen. Die vorliegende Studie dient als Entscheidungshilfe für staatliche und private Investitionen in Pflanzenzüchtung und Saatgutvermehrung. Die wesentlichen Teile der Studie sind Schätzung der Züchtungskosten einer neuen Weizen- bzw. Kartoffelsorte sowie die Kosten-Nutzen-Analyse eines modellhaften Saatgutvermehrungsbetriebes. Darüber hinaus wurden die Gleichgewichtspreise und Preiselastizitäten für Weizensaatgut und Brotweizen ermittelt. Die quantitative Analyse wird durch eine qualitative Auseinandersetzung mit den Schwachstellen und kritischen Kostenfaktoren in den aktuellen Verfahren der Pflanzenzüchtung und Saatgutvermehrung ergänzt.
"Analyse der Wertschöpfungsketten von Weizen, Raps und Kartoffel"
Ineffiziente Absatzstrukturen für pflanzliche Erzeugnisse schränken die Wirtschaftlichkeit des Ackerbaus stark ein, und verursachen hohe Preise für den Verbraucher. Der Verbraucherpreis liegt bis zu 200% über dem Erzeugerpreis, während die Gewinnspanne für die Landwirte selten 30% überschreitet. Aufgrund mangelnder Lagerkapazität und dringender Rückzahlungspflicht für ihre Kredite verkaufen die Landwirte ihre Erzeugnisse direkt nach der Ernte, und haben dabei kaum Einfluss auf die Preise. Bei der Vermarktung vieler Kulturen verdienen Zwischenhändler und Verarbeiter, die im Gegensatz zu Landwirten über ausreichende Liquidität und Lagerkapazität verfügen, das Doppelte oder Dreifache wie die Landwirte. Im Rahmen seiner agrarfachlichen Beratungsleistungen zum Schwerpunktthema Risikomanagement im Ackerbau beauftragte das DMKNL die vorliegende Studie über Wertschöpfungsketten von Weizen, Kartoffel und Raps, die hinsichtlich ihrer Anbauflächen zu den dominierenden Kulturarten im mongolischen Ackerbau zählen. Die Studie quantifiziert die einzelnen Wertschöpfungsketten dieser Kulturen, identifiziert Schwachstellen und leitet daraus Empfehlungen zur Optimierung der Wertschöpfungsketten, mit dem Ziel, den Erzeugeranteil der Bruttowertschöpfung zu erhöhen und die Spanne zwischen Erzeuger- und Verbraucherpreisen zu kürzen.
"Traditionelle und erweiterte Fruchtfolge in der Druschfruchtproduktion"
Das DMKNL hat bereits in der ersten Projektphase die nachhaltige Bodenbearbeitung in der Mongolei im Rahmen von Workshops, Schulungsmaßnahmen und praktischen Felddemonstrationen thematisiert. Das Projekt stellt in der aktuellen Durchführungsphase dem Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Leichtindustrie, Projektpartnern aus der Agrarforschung und Agrarunternehmen weiterhin Informationen über standortangepasste Bodenbearbeitungsverfahren sowie Maßnahmen zur Förderung der Bodenfruchtbarkeit und Reduzierung der Erosionsanfälligkeit bereit.
Das Projekt hat in Zusammenarbeit mit der MULS eine Studie über traditionelle und erweiterte Fruchtfolgesysteme in der Mongolei erarbeitet. Die vorliegende Studie verdeutlicht, dass die Einbindung von Gründüngung und Feldfutterpflanzen – insbesondere Leguminosen - in die vorherrschende sehr einseitige Weizenfruchtfolge nicht nur den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit fördert, sondern auch dazu beitragen kann, neue Produktionszweige für Ackerbaubetriebe zu generieren.
"Studie zur Analyse und Bewertung des Futtermittelmarkts in der Mongolei"
Die Bereitstellung von Studien und Analysen zu agrarpolitisch relevanten Themen ist eines der Hauptaufgabenfelder des DMKNL. Eine Marktstudie über das Angebot und die Nachfrage an Futtermitteln für die (semi-) intensive Tierhaltungin der Mongolei liefert nicht nur Informationen für Akteure aus dem SubsektorTierproduktion,sondern auch für Fachkräfte und Entscheidungsträger aus dem Subsektor Ackerbau. Die mongolischen Landwirte sind grundsätzlich an einer Erweiterung der Getreide- / Weizenfruchtfolge interessiert, argumentierenaber immer wieder, dass es für Feldfutterpflanzen bzw. Leguminosen keine Abnehmer gibt. Die Diversifizierung der ackerbaulichen Produktion ist zudem ein vorrangiges Anliegen des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Leichtindustrie. Die vorliegende Studie kommt zu dem Schluß, dass der Futtermittelbedarf sowohl beim Rauhfutter (z.B. Heu / Silage) als auch beim Kraftfutter (z. B. Futterkonzentrate / Eiweißfuttermittel) das derzeitige Angebot in der Mongolei deutlich übersteigt.
„Marktstudie zum Dünge- und Pflanzenschutzmitteleinsatz in der Mongolei“
Der Anbau von Getreide- und Ölfrüchten in der Mongolei erfolgt in der Regel mit sehr geringem Input an Betriebsmitteln. In zahlreichen Gesprächen mit landwirtschaftlichen Betrieben sowie Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Beratung ergaben sich unterschiedliche Sichtweisen darüber, welches die Gründe für den geringen Einsatz von Betriebsmitteln (Dünger/Pflanzenschutz) sind. So wurden z. B. ökonomische Gründe und Aspekte der Risikoabwägung genannt, aber auch die (Nicht-) Verfügbarkeit der Produkte, Unkenntnisse der Landwirte über den Nährstoffgehalt der Böden etc. Aus dem Grund führte das DMKNL eine Markt-Studie durch, welche die Angebots- und Nachfrageseite des Dünge- und Pflanzenschutzmitteleinsatzes in der Mongolei beschreibt und analysiert. Die Markt-Studie erstreckt sich auf Recherche vorhandener Daten/Statistiken und Befragung von Importeuren, Händlern, Produzenten sowie Vertretern staatlicher Einrichtungen in der Mongolei.
(Hier steht die Marktsudie zum Download zur Verfügung)
„Beschreibung und Bewertung des mongolischen Agrarsektors unter besonderer Berücksichtigung der Schwerpunktthemen des DMKNL“
Die Anschlussphase des deutsch-mongolischen Kooperationsprojektes „Nachhaltige Landwirtschaft“ (2016-2018) ist als agrarfachlicher Dialog zur Förderung der nachhaltigen Landwirtschaft in der Mongolei konzipiert. Im Kern des Vorhabens steht agrarfachliche Beratung zur Anpassung der gesetzlichen und institutionellen Rahmenbedingungen an den Nachhaltigkeitsbedarf des Agrarsektors. Die Beratungsarbeit wird durch Bereitstellung von Informationen und Analysen sowie durch Maßnahmen zu einem breitangelegten Wissenstransfer begleitet. Im Rahmen des Projekts wurde eine Studie zur „Beschreibung und Bewertung des mongolischen Agrarsektors unter besonderer Berücksichtigung der Schwerpunktthemen des DMKNL“ erarbeitet, die nun als Download zur Verfügung steht.
(Die Vollversion des Berichts ist hier abrufbar)