Effektive und nachhaltige Grobfutterproduktion und Fütterung unter mongolischen Bedingungen
Das Deutsch-Mongolische Kooperationsprojekt „Nachhaltige Landwirtschaft“ organisierte vom 7. bis 9. Juli 2015 eine 3-tägige Schulung zum Thema Futterbau in Tuv Aimag mit dem Ziel, landwirtschaftliche Betriebe zur betriebseigenen Futterproduktion und tiergerechten Fütterung von Rindern zu befähigen. An der Schulung nahmen insgesamt 32 Personen teil, darunter 28 Landwirte bzw. Leiter von Ackerbau-, Milchvieh- und Rindermastbetrieben in 4 Aimags. Die Schulung wurde von Herrn Dr. B. Erdenebolor, Geschäftsführer der Firma Khugjil Agro Consulting GmbH, geleitet und gemeinsam mit Herrn Ts. Gombojav, dem Senior Expert des Projektes, moderiert. Zu den Referenten zählten Herr Hans-Jürgen Fülle, Leiter des Projektes, Frau Barbara Streblow, Unternehmensberaterin der IAK, ein Futterexperte vom SUL, der Besitzer und Leiter eines intensiv geführten Milchviehbetriebes in Tuv aimag sowie der Direktor eines mongolischen Kraftfutterherstellers.
Eine partizipative Evaluierung bestätigte, dass die Teilnehmer durch die Schulung ihr Wissen über Futterbau und Rinderfütterung erweitern konnten. Somit wurde das Ziel der Schulung erreicht. Zum Erfolg der Schulung trugen vor allem die professionellen Beiträge der Experten, die Diskussion mit einem Landwirt mit über 20-jähriger Praxiserfahrung, die Besichtigung seines intensiv geführten Milchviehbetriebes mit Futterbau sowie der angeregte Austausch von Erfahrungen und Ideen der Teilnehmer, der durch den teilnahmeorientierten Ansatz der Schulung ermöglicht wurde, bei.
Aufgrund der positiven Ergebnisse der Schulung ist es für das Projekt empfehlenswert, das Thema Futterbau in die Aktivitätenfelder Schulung und Demonstration sowie agrarpolitische Beratung stärker zu integrieren, dabei jedoch den bestehenden Schwerpunkten wie z. B. Erneuerung des Sorten- und Saatgutwesens und Anwendung von nachhaltigen Anbauverfahren unterzuordnen. Bei beiden Zielgruppen, Ackerbaubetrieben und semi-intensiv geführten Tierhaltungsbetrieben, besteht starker Bedarf an weiteren Schulungen, die am besten in Verbindung mit Demonstrationen stattfinden sollten. Bei Demonstrationen jedoch sollten die angewandten Verfahren der Kapazität der jeweiligen Zielgruppe entsprechen. Für die mehrheitlich kleineren Tierhaltungsbetriebe eignen sich einfache und kostengünstige Verfahren der Futterproduktion und -konservierung, während die i. d. R. mittleren bis großen Ackerbaubetriebe an großflächigem Futterbau und relativ fortgeschrittenen Verfahren der Futteraufbereitung und -konservierung interessiert sind.