Fachinformationsfahrt zum Thema Sorten- und Saatgutwesen
Das Deutsch-Mongolische Kooperationsprojekt Nachhaltige Landwirtschaft organisierte im Zeitraum vom 28.05. bis 04.06.2016 die erste Fachinformationsfahrt der Anschlussphase nach Deutschland. An dieser Fachinformationsfahrt nahmen Vertreter des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Leichtindustrie der Mongolei sowie Vertreter vom Institut für Pflanzenbau und Agrarwissenschaften teil. Das Ziel dieser siebentägigen Reise bestand darin, die Struktur, Bedeutung und Aufgaben verschiedener Akteure des deutschen Sorten- und Saatgutsektors kennenzulernen und Erfahrungen auszutauschen.
In dem Zusammenhang besuchte die Delegation das Bundessortenamt in Hannover. Dort hatten die Teilnehmer Gelegenheit, sich mit dem Präsidenten des Bundessortenamtes Herrn Udo von Kröcher zu treffen und sich ausführlich über den aktuellen Stand des Sorten- und Saatgutwesens sowie Regelungen und Verfahren der Sortenzulassung, des Sortenschutzes, der Zertifizierung und den Handel mit Saatgut in Deutschland zu informieren. Somit gewannen die Teilnehmer einen umfassenden Überblick über die aktuelle Entwicklung des Saatgutwesens in Deutschland und erhielten zudem umfassende Einblicke in die Arbeit des Bundessortenamtes. Diese lieferten die Grundlagen und nötigen Impulse zu einer intensiven Diskussion mit den Experten aus dem deutschen Sorten- und Saatgutsektor.
In den darauffolgenden Tagen besuchte die Gruppe eine Sortenprüfstelle des BSA in Scharnhorst, wo die Teilnehmer die Möglichkeit hatten, die praktische Durchführung von Register- und Wertprüfungen auf den Versuchsflächen zu erleben. Weiterhin stattete die Delegation der KWS SAAT SE an den Standorten in Lochow und dem Versuchsgut Wiebrechtshausen sowie der Satimex Quedlinburg GmbH einen Besuch ab und erhielt eindrucksvolle Einblicke in die Züchtungsarbeit und Leistungsfähigkeit der beiden Saatgutunternehmen. Am Internationalen Pflanzenbauzentrum der DLG in Bernburg konnten sich die Teilnehmer über die praxisnahen Feldversuche der Versuchsstation informieren, u. a. über Maßnahmen zur konservierenden Bodenbearbeitung.
Somit setzte die FIF einerseits auf Wissens- und Informationstransfer und ermöglichte andererseits den Meinungs- und Erfahrungsaustausch zwischen mongolischen und deutschen Experten aus der Saatgutwirtschaft und der Agrarforschung. Die FIF wurde sowohl von den Teilnehmern als auch von den Organisatoren positiv bewertet. Dazu trug die professionelle Begleitung und Führung durch die jeweiligen Organisationen und besuchten Firmen maßgeblich bei. Für die professionelle Unterstützung bei der Planung und Durchführung der Reise möchten wir den Kollegen und Kolleginnen aus den verschiedenen Institutionen und Unternehmen herzlichst danken. Aufgrund des erfolgreichen Ablaufes und der positiven Resonanz der FIF wird eine Follow-up-Veranstaltung in der Mongolei Ende Juli 2016 geplant.