Nationale Konferenz „Lebensmittelversorgung und -sicherheit – Ackerbau“

Die Mongolei importiert zahlreiche pflanzliche Produkte. Bedingt durch die Pandemie und die Ukraine-Krise kam es in den zurückliegenden Monaten zu Versorgungsengpässen und erheblichen Preissteigerungen. Um die Ernährungssicherheit des Landes auch zukünftig zu gewährleisten, steht die Regierung vor der Herausforderung eine hohe Selbstversorgung mit inländisch erzeugtem Getreide, Gemüse und Pflanzenöl sicherzustellen sowie weitere Preissteigerungen für pflanzliche Produkte trotz gestiegener Produktionskosten einzudämmen. Angesichts der aktuellen Situation wurde die jährliche Bauernversammlung in diesem Jahr durch eine nationale Konferenz zum Thema „Lebensmittelversorgung und -sicherheit – Ackerbau“ ersetzt.

Diese fand im Zeitraum vom 13.  bis 15. April 2022 unter der Schirmherrschaft des Präsidenten der Mongolei statt. Die Konferenz umfasste neben der Hauptveranstaltung vier Teilveranstaltungen mit fachspezifischen Inhalten für Getreideerzeuger, Agronomen, Kartoffel- und Gemüseerzeuger sowie Gewächshaus- und Lagerbetreiber und Obsterzeuger. Es wurden insgesamt 41 Fachbeiträge vorgestellt und von den über 1000 Teilnehmern diskutiert. Unter den Teilnehmern fanden sich neben Landwirten auch Wissenschaftler, Berater, Entscheidungsträger und Vertreter verschiedener staatlicher und nichtstaatlicher Organisationen.

Das DMKNL kofinanzierte die Veranstaltung und beteiligte sich mit einem Beitrag zum Thema „Reduzierung von Marktrisiken im Gemüsebau durch Cluster-Entwicklung“. Die Präsentation von Herrn Dr. Erdenebolor Baast während der Tagung der Kartoffel- / Gemüseerzeuger und Lagerbetreiber wurde von den mehreren hundert Teilnehmern sehr positiv aufgenommen und fand großen Zuspruch. Sie basierte auf den Ergebnissen einer Befragung von über 300 Gemüseerzeugern, die das DMKNL gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) im Jahr 2020 durchgeführt hat.  Folgende Empfehlungen zur Förderung des Gemüsesektors richtete Herr Dr. Baast an die Teilnehmer und politischen Entscheidungsträger: 1) bedarfsorientierte Produktion, 2) qualitätsbasierte Preisbildung, 3) Ermöglichung von Kreditaufnahme und Terminverträgen auf der Basis von Lagerempfangsscheinen und 4) Förderung von Lohnunternehmen zur Arbeitserleichterung und Produktivitätssteigerung auf Familienbetrieben. In einem Nachgespräch mit der Abteilung für Ackerbaupolitik des MELL wurden notwendige Maßnahmen und mögliche Beiträge des DMKNL insbesondere zur Förderung von Lohnunternehmen diskutiert.

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