„Schutz des Bodens als Grundlage für eine nachhaltige Pflanzenproduktion“

Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2015 zum „Internationalen Jahr des Bodens“ erklärt. Aus diesem Anlass organisierte das Deutsch-Mongolische Kooperationsprojekt „Nachhaltige Landwirtschaft“ in dem Zeitraum vom 24. bis 25. November 2015 einen Workshop unter dem Thema „Schutz des Bodens als Grundlage für eine nachhaltige Pflanzenproduktion“ in Ulaanbaatar.

Ziel der zweitägigen Veranstaltung war es, unterschiedliche Akteure aus dem mongolischen Landwirtschaftssektor – d. h. von staatlichen Instanzen, wissenschaftlichen Einrichtungen und aus der Privatwirtschaft –zusammenzubringen und nach langfristigen Lösungen zur Verbesserung der Bodenqualität und zur Verhinderung der Bodenerosion zu suchen.

Die Ministerin für Ernährung und Landwirtschaft der Mongolei, Frau R. Burmaa, eröffnete die Veranstaltung. In ihrer Ansprache betonte die Ministerin: „Böden sind von grundlegender Bedeutung für die landwirtschaftliche Entwicklung, und deshalb ist der Schutz des Bodens die wichtigste Aufgabe eines jeden Landwirts.... In den letzten Jahren sind die Folgen des Klimawandels immer deutlicher zutage getreten. Jetzt stehen wir vor großen Herausforderungen, und es ist an der Zeit, die Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.“

Am Workshop nahmen Vertreter des Ministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, des Institutes für Geoökologie und Geografie der Mongolischen Akademie der Wissenschaften, der Universität für Landwirtschaft, des Wissenschaftlichen Institutes für Pflanzenbau und Agrarwirtschaft sowie Vertreter der Regierungsbehörde für Bodenverhältnisse und Geodäsie und Kataster, Bauernverbände und Unternehmen aus dem Landwirtschaftssektor teil.

Als internationale Experten hatten wir diesmal Herrn Patrick Illiger von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Herrn Dr. Wolfgang Fock von der Firma Lemken GmbH und Herrn Dr. Johannes Tintner von der Universität für Bodenkultur aus Wien eingeladen. Während uns Herr Illiger die Bodenerosion in mittelasiatischen Ackerbaugebieten am Beispiel des KULUNDA-Projekts vorgestellt hat, hat Herr Dr. Fock einen Vortrag über konservierende und nachhaltige Bodenbearbeitung in Trockenregionen gehalten. Herr Dr. Tintner sprach über die Erhaltung der stabilen Bodenorganik zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit.

Wissenschaftler weisen darauf hin, dass rund 50 Prozent der mongolischen Landfläche von Bodenerosion betroffen sind. Die fundierten Daten und Zahlen der Wissenschaftler bestätigen, dass die Fruchtbarkeit der Böden in vielen Regionen der Welt mit ausgeprägtem Kontinentalklima, darunter auch in der Mongolei, stark gefährdet ist.

Auf der anderen Seite sind Böden von grundlegender Bedeutung für die menschliche Ernährung und die landwirtschaftliche Entwicklung. Neben leistungsfähigeren Sorten und optimierter Bestandsführung ist eine verbesserte Bodenqualität maßgeblich für Ertrags- und Qualitätsfortschritte. Deshalb müssten nicht nur Landwirte sondern auch Politiker aus dem Agrarsektor zukünftig viel Wert auf nachhaltige Bewirtschaftungsmethoden und Bearbeitungstechniken legen, um die Bodenerosion zu stabilisieren und zu verhindern.

Eine Arbeitsgruppe des Workshops stellt in den nächsten Tagen einige grundlegende Empfehlungen aus dem Workshop zusammen. (Die Empfehlungen werden wir in Kürze auf der Website veröffentlichen.) Als wichtigstes Ergebnis der Veranstaltung erwarten wir als Organisatoren ebenso wie die Redner, dass diese Empfehlungen aus dem Workshop in das neue Ackerbaugesetz der Mongolei einfließen, das in den kommenden Monaten auf einer Parlamentssitzung besprochen wird.

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