Workshop zum Thema „Harmonisierung der Bodenbewertungs- und Bodenuntersuchungsmethoden“

Die zunehmende Degradierung von Böden und der Verlust ackerbaulicher Produktionsfläche aufgrund von Bodenerosion stellen die mongolische Landwirtschaft vor Herausforderungen, die nur in Zusammenarbeit zwischen Agrarpolitik, Forschung und landwirtschaftlicher Praxis bewältigt werden können. Sowohl in der Nachhaltigkeitsstrategie als auch im Ackerbaugesetz hat die Regierung der Mongolei die Bedeutung des Bodenschutzes erkannt und entsprechende Ziele formuliert. Der Förderung der konservierenden Bodenbearbeitungund Anpassung der Anbausysteme an sich ändernde klimatische Bedingungen wird besondere Bedeutung beigemessen.

Bereits im Rahmen der Projektsteuerungsgruppensitzung im November 2016 erklärte sich das DMKNL bereit, die Fortbildung von mongolischen Fachkräften auf dem Gebiet der Analyse und Bewertung von Böden zu unterstützen. In der zweiten Projektphase wurden vom DMKNL in Kooperation mit dem MELL und anderen mongolischen Projektpartnern Konferenzen, Seminare und auch Exkursionen zu den Themenfeldern nachhaltige Bodennutzung, Förderung der Bodenfruchtbarkeit und Bodenschutz durchgeführt. Dennoch stehen die staatlichen und privaten Bodenlabore sowie Forschungseinrichtungen vor der Herausforderung, ihre bodenanalytischen Methoden zu vereinheitlichen bzw. zu harmonisieren. Die Harmonisierung der Analysemethoden wird auf der internationalen Ebene als wichtiger Schritt zur Förderung einer nachhaltigen Bodennutzung gesehen.

Vor diesem Hintergrund führte das DMKNL in Zusammenarbeit mit MELL einen Workshop zum Thema „Harmonisierung der Bodenbewertungs- und Bodenuntersuchungsmethoden“ am 26.07.2019 in Ulaanbaatar durch. Am Workshop nahmen mehr als 50 Experten und Bodenkundler teil. Hierzu zählten die Bodenlabore der MULS, des IPAS sowie des Instituts für Geografie und Geoökologie der Mongolischen Akademie der Wissenschaften, der General Agency for Specialized Investigation (GASI) und privater Unternehmen.
Als Keynote Speaker luden wir Herrn L. Bayartulga, Staatssekretär a. D. des MELL ein. Herr Bayartulga stellte die rechtlichen Rahmenbedingungen und institutionellen Strukturen des Bodenschutzes in der Mongolei vor.

Die rechtlichen Vorgaben zum Bodenschutz, zur Bodenbeprobung und Bodenuntersuchung in der Mongolei sind durch unterschiedliche Gesetze wie z. B. das Ackerbaugesetz, das Gesetz zum Bodenschutz und zur Vermeidung von Desertifikation und das Gesetz zur Landnutzung geregelt. Für die Umsetzung der rechtlichen Vorgaben sind wiederum unterschiedliche Ministerien und Aufsichtsbehörden verantwortlich. Als internationalen Redner des Workshops hatten wir Herrn Prof. Karl Stahr, Präsident der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft eingeladen. Das Ziel seines Einsatzes war es, internationale Erfahrungen zur Bodenbewertung und -untersuchung vorzustellen und die Anpassung an international gängige Verfahren anzuregen.

Im zweiten Teil des Workshops stellten die Bodenkundler und Labormitarbeiter die bodenanalytischen Methoden der jeweiligen Labore vor. Anschließend wurden in der Plenardiskussion einige grundlegende Empfehlungen aus dem Workshop zusammengestellt und dem MELL überreicht. Die Veranstaltung diente auch dazu, den Kontakt und Erfahrungsaustausch zwischen den Mitarbeitern der verschiedenen Bodenlabore zu intensivieren und eine Zusammenarbeit zu ermöglichen.

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