Zwei Seminare zur „Gute fachliche Praxis im Gemüse- und Ackerbau“ wurden vom DMKNL in der Ostmongolei durchgeführt

Die Sicherstellung der Ernährung einer ständig wachsenden Weltbevölkerung stellt die Agrarwirtschaft vor große Herausforderungen. Gleichzeitig steigen auch die Anforderungen an die Nahrungs- und Lebensmittelindustrie. Produktionsprozesse, Rückverfolgbarkeit, Nachhaltigkeit, Lebensmittelsicherheit sowie Umwelt- und Klimaverträglichkeit spielen eine wichtig Rolle um bestehende Qualitätsstandards zu erfüllen. In diesem Zusammenhang gewinnt die „Gute fachliche Praxis in der Landwirtschaft“ (GAP) immer mehr an Bedeutung. Die FAO definiert die gute fachliche Praxis als Grundsätze, welche im Anbau und in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse Anwendung finden und zur Produktion gesunder und sicherer Lebensmittel beitragen, unter Berücksichtigung wirtschaftlicher, sozialer und umweltverträglicher Nachhaltigkeitskriterien.

Die mongolische Regierung fördert den inländischen Gemüseanbau und beabsichtigt somit den Selbstversorgungsgrad zu steigern. Das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Leichtindustrie hat im Mai 2019 eine neue Richtlinie zur guten landwirtschaftlichen Praxis im Gemüse- und Obstanbau (MonGAP) verabschiedet. Hierbei handelt sich um eine vereinfachte Richtlinie zur Zertifizierung von Obst- und Gemüseproduzenten, die ihre Produkte in der Mongolei vermarkten. In den letzten 2 Jahren wurden bereits >40 Gemüseerzeuger nach MonGAP zertifiziert. Zukünftig sollen weitere akkreditierten Zertifizierungsstellen geschaffen werden, Gemüseproduzenten sollen fortgebildet und die Vermarktung von Erzeugnissen mit GAP-Zertifizierung gefördert werden.

Unter dem Projektschwerpunkt „Gute fachliche Praxis im Ackerbau“ unterstützt das DMKNL schon seit 2019 das MELL und lokale Erzeuger bei der praktischen Umsetzung der MonGAP Richtlinie. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Seminare und praktische Trainings zur „Guten fachliche Praxis im Gemüseanbau“ hauptsächlich in der Westmongolei (Zavkhan, Khovd, Uvs, Gobi-Altai) durchgeführt. Auf Grund der positiven Resonanz der Teilnehmer wurde das Seminar vom 25. bis 28.04.2022 in ähnlicher Form in der Ostmongolei (Dornod und Khentii Aimag) wiederholt.  An den beiden zweitägigen Veranstaltungen nahmen mehr als 90 Personen teil. Die Teilnehmer waren vorranging Kleinbauer und Gemüseerzeuger, sowie Agronomen, Berater und Mitarbeiter der landwirtschaftlichen Verwaltungen aus dem Dornod, Khentii und Sukhbaatar Aimag.

Das Expertenteam bestand aus Referenten des MELL, RDC, Pflanzenschutzinstitut der MULS sowie praxiserfahrenen Wissenschaftlern aus dem Landwirtschaftlichen Forschungsinstitut des Dornod Aimags. Die Seminare umfassten ein breites Spektrum von Einzelthemen, die von Anbautechnologie und Verfahrenstechnik im Gemüsebau über Düngung, Pflanzenschutz, Dokumentation eines Feldbuchs und MonGAP-Zertifizierung bis hin zu agrarrechtlichen Richtlinien reichten. Neben der Vermittlung von Fachwissen bildete auch die Vernetzung unter den Teilnehmern einen wesentlichen Aspekt der Seminare. Aus den Rückmeldungen der Teilnehmer kann das DMKNL Team entnehmen, dass auf diesem Gebiet weiterhin eine große Nachfrage nach Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen besteht.

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