Als abschließende Fachinformationsveranstaltung im Jahr 2022 führte das DMKNL am 27.12.22 gemeinsam mit der MULS und dem MELL ein Webinar zum Thema „Innovationen im Ackerbau“ durch. Innovationen und technischer Fortschritt sind wichtige Voraussetzungen zur Steigerung des Produktivitätsniveaus und der Wirtschaftsleistung des Agrarsektors. Zudem tragen innovative Lösungsansätze dazu bei, die ökologische Tragfähigkeit des Acker- und Gemüsebausektors nachhaltig stärken. Als agrarfachlicher Dialog setzt sich das DMKNL für die Einführung von innovativen Lösungsansätzen im mongolischen Acker- und Gemüsebau ein.
Die DMKNL Fachinformationsveranstaltungen 2023 wurden mit zwei digitalen Seminaren (Webinaren) im Dezember abgeschlossen. Mit den digitalen Formaten konnte eine größerere Anzahl von Teilnehmenden (ca. 100) aus unterschiedlichen Regionen der Mongolei erreicht werden. Nationale und internationale Fachkräfte wurden als Referenten hinzugeschaltet. Mit dem Webinar am 08.12.2023 zum Thema „Nachhaltigkeitsbewertung im Ackerbau“ wurde auf Nachfrage verschiedener Projektpartner wie der MULS und dem MELL das vom Deutschen Institut für Nachhaltige Agrarkultur (DINAK) entwickelte Verfahren zur Nachhaltigkeitsbewertung landwirtschaftlicher Betriebe ...
Ziel der vom Projekt organisierten Fachinformationsfahrt (FIF) war, das mongolische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Leichtindustrie und die Mongolian National Crop Farmers Association (MNCFA) beim Aufbau eines effizienten und leistungsfähigen Verbands- und Beratungswesens fachlich zu unterstützen. Die MNCFA ist ein noch recht junger Dachverband, im dem sich Mitglieder aus dem Acker- sowie dem Obst- und Gemüsebau zusammengeschlossen haben. Erste Station in Deutschland war Frankfurt am Main, von wo aus die Delegation den Hessischen Bauernverband in Friedrichsdorf/Ts. und die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) besucht hat.
Die 4. Phase des vom BMEL geförderten und von der IAK Agrar Consulting GmbH durchgeführten Deutsch-Mongolischen Kooperationsprojekt Nachhaltige Landwirtschaft (DMKNL) hat am 1.1.2022 begonnen. Am 24./25.10.2022 wurde die Durchführungsvereinbarung unterzeichnet und die erste Sitzung der Projektsteuerungsgruppe (PSG) durchgeführt. Dafür waren Johanna Scholz, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Simon Wettich, Projektmanager der GFA Consulting Group, und Gantsetseg Ganbold, Projektmanagerin der IAK Agrar Consulting GmbH, nach Ulaanbaatar gereist.
Das DMKNL führte vom 05. bis 08. Oktober 2022 in Zusammenarbeit mit der General Agency for Specialized Inspection (GASI) ein dreitägiges Seminar zum Thema „Integrierter Pflanzenschutzes und Einsatz digitaler Technologien für Feldkontrollen“ im Khentii Aimag durch. An dem Seminar nahmen mehr als 20 GASI Inspektoren teil, welche Kontrollaufgaben in den Bereichen Saatgutvermehrung und Pflanzenschutzmitteleinsatz durchführen. Im Rahmen des Seminars wurden relevantes Wissen und praxisbezogene Kenntnisse zu pflanzenschutzspezifischen Themen vermittelt u. a. zur Bestimmung von Schadorganismen, dem Erkennen von Schadbildern, der Bekämpfung von Quarantäneschädlingen sowie der Durchführung von Studien zur Risikobewertung von Schadorganismen.
Das deutsch-mongolische Kooperationsprojekt „Nachhaltige Landwirtschaft“ und die MELL-Abteilung zur Koordinierung und Implementierung der Ackerbaupolitik führten am 21. September 2022 ein gemeinsames Seminar zum Thema „Landwirtschaftliche Beratung und Qualifizierung von Fachkräften für den Agrarbereich“ durch. Das Seminar war in die Veranstaltungsreihe des MELL zur Messe „Grüner Herbst – Nationale Produktion 2022“ eingebettet. Teilnehmer waren Aimag-Agronomen aus allen 21 Aimags, Vertreter aus der Mongolian University of Life Scienes (MULS), der Mongolian National Crop Farmer Association (MNCFA), dem Verband der Agronomen der Mongolei sowie des Instituts für Pflanzen- und Agrarwissenschaften (IPAS).
Gemeinsam mit dem Projektleiter des DMKNL, Dr. Alfred Kather, und den Langzeitfachkräften Dr. Erdenebolor Baast und Otgontuya Sukhbaatar hat Dieter Künstling, Geschäftsführer der IAK, auf seiner Reise verschiedene mongolische Projektpartner besucht, um Ihnen aus seiner 40 Jahre umfassenden Erfahrung im deutschen und internationalen Agrarsektor zu berichten, z.B. bei der landwirtschaftlichen Beratung für Landwirte, Verbände, Genossenschaften, Erzeugergemeinschaften und lokale Behörden. Zunächst präsentierte sich das DMKNL in Ulaanbaatar auf der Erzeugermesse „Grüner Herbst“ mit einem eigenen Stand. Eine Expertin beriet die Endverbraucherinnen und -verbraucher zum Anbau von Gemüse im eigenen Garten und zu dessen Lagerung. Das Interesse war groß und es wurden viele Fragen gestellt.
Das DMKNL führt bereits seit 2019 gemeinsam mit dem zum MELL gehörenden Forschungs- und Entwicklungszentrum für Ernährung, Landwirtschaft und Leichtindustrie (RDC) Fortbildungen für landwirtschaftliche Berater auf Aimag- und Sum-Ebene durch. Am 23. und 24.08.2022 organisierten das DMKNL und das RDC in Zusammenarbeit mit dem Amt für Ernährung und Landwirtschaft des Zavkhan Aimags eine zweitägige Schulung zum Thema „Beratungsmethodik im Acker- und Gemüsebau“. Im Vordergrund stand hier das Coaching und die Informationsvermittlung sowie der Erfahrungsaustausch und das Networking mit und zwischen den landwirtschaftlichen Beratenden. Thematische Schwerpunkte umfassten neben Beratungsmethoden auch Empfehlungen für einen nachhaltigen Acker- und Gemüsebau.
Gemeinsam mit dem Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Leichtindustrie (MELL) organisiert das DMKNL insgesamt vier überregionale Schulungen zum Thema „Gute landwirtschaftliche Praxis (GAP) im Acker- und Gemüsebau“. Vor der Frühjahrsbestellung fanden die beiden ersten Veranstaltungen vom 25. – 29. April 2022 im Khentii und Dornod Aimag statt. Es folgten zwei weitere Schulungen während der Vegetationsphase vom 04. – 08. Juli 2022. In die Vorbereitung und Durchführung dieser Veranstaltungsreihe waren neben dem MELL auch Fachkräfte aus dem RDC, dem Pflanzenschutzinstitut der MULS, dem Schulungs- und Forschungsinstitut der Ostregion sowie den Agrarverwaltungen der jeweiligen Aimags eingebunden.
Die vom DMKNL und dem R&D Zentrum für Ernährung, Landwirtschaft und Leichtindustrie des MELL seit 2019 mehrfach durchgeführte gemeinsame Schulung von staatlichen Agrarberatern in „Beratungsmethodik im Acker- und Gemüsebau“ fand diesmal zwischen 23 und 24 Juni 2022 im Umnugobi Aimag statt. An der Veranstaltung nahmen insg. 35 Personen, darunter staatliche Agrarberater aus 6 Aimags (Arkhangai, Darkhan-Uul, Khuvsgul, Sukhbaatar, Tuv, Umnugobi) und 10 Sums im Umnugobi Aimag, teil. Die restlichen Teilnehmer waren örtliche Landwirte, die sich von den Beratern umfassend beraten ließen. Die Agrarverwaltung im Umnugobi Aimag leistete logistische Unterstützung bei der Organisation.
Am 31. Mai 2022 konnte der Planungsworkshop für die neue Projektphase (2022 – 2024) als Hybridveranstaltung in Ulaanbaatar durchgeführt werden. An der Veranstaltung nahmen neben den mongolischen Projektpartnern und dem Projektteam auch Frau Dr. Ulrike Müller für die GFA und Frau Gantsetseg Ganbold für die IAK teil. Die Moderation der Veranstaltung übernahmen Herr Arno Boerger. Neben den Vertretern des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Leichtindustrie (MELL) zählten zu den Teilnehmern Fachkräfte aus der Universität für Landwirtschaft (MULS), dem Institut für Pflanzenbau und Agrarwissenschaften, (IPAS)....
Die Sicherstellung der Ernährung einer ständig wachsenden Weltbevölkerung stellt die Agrarwirtschaft vor große Herausforderungen. Gleichzeitig steigen auch die Anforderungen an die Nahrungs- und Lebensmittelindustrie. Produktionsprozesse, Rückverfolgbarkeit, Nachhaltigkeit, Lebensmittelsicherheit sowie Umwelt- und Klimaverträglichkeit spielen eine wichtig Rolle um bestehende Qualitätsstandards zu erfüllen. In diesem Zusammenhang gewinnt die „Gute fachliche Praxis in der Landwirtschaft“ (GAP) immer mehr an Bedeutung.
Die Mongolei importiert zahlreiche pflanzliche Produkte. Bedingt durch die Pandemie und die Ukraine-Krise kam es in den zurückliegenden Monaten zu Versorgungsengpässen und erheblichen Preissteigerungen. Um die Ernährungssicherheit des Landes auch zukünftig zu gewährleisten, steht die Regierung vor der Herausforderung eine hohe Selbstversorgung mit inländisch erzeugtem Getreide, Gemüse und Pflanzenöl sicherzustellen sowie weitere Preissteigerungen für pflanzliche Produkte trotz gestiegener Produktionskosten einzudämmen. Angesichts der aktuellen Situation wurde die jährliche Bauernversammlung in diesem Jahr durch eine nationale Konferenz zum Thema „Lebensmittelversorgung und -sicherheit – Ackerbau“ ersetzt.