Das Deutsch-Mongolische Kooperationsprojekt Nachhaltige Landwirtschaft (DMKNL), gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und durchgeführt von der IAK Agrar Consulting GmbH, hat vom 11.-19.11.2023 eine Studienreise nach Deutschland organisiert. Mit dabei waren Vertreterinnen und Vertreter des mongolischen Landwirtschaftsministeriums, des mongolischen Forschungs- und Entwicklungszentrums für Landwirtschaft und Leichtindustrie sowie des Verbands der mongolischen Gemüseerzeuger. Fachliche Schwerpunkte der Fachinformationsfahrt waren Gemüseerzeugung und Vermarktung.
Am 17.10.2023 fand in Ulaanbaatar die diesjährige Sitzung der Projektsteuerungsgruppe des Deutsch-Mongolischen Kooperationsprojekts Nachhaltige Landwirtschaft (DMKNL) statt. Mit dabei waren auch Johanna Scholz, BMEL, Simon Wittich, GFA, und Sven Gehlhaar, Geschäftsführer der IAK. In der Sitzung wurden die sehr guten Ergebnisse vorgestellt, die das Projekt bisher erzielt hat. So wurden die mongolischen Partner u.a. bei der Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen (Saatgutgesetz, Pflanzenschutz, Ackerbaugesetz) unterstützt, ein Nationales Programm für Ernährungssicherheit wird derzeit geplant und die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Agrarberatung wurden verbessert.
Das DMKNL bietet bereits seit 2016 Beratungsleistungen und Informationsveranstaltungen zu den Themenbereichen Bodenschutz und nachhaltige Bodenbewirtschaftung an. Nach wie vor sind der Bodenschutz und der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit wohl die größten Herausforderungen für den mongolischen Ackerbau. Im Oktober 2023 besuchte Herr Prof. Guggenberger (Leiter des Instituts für Bodenkunde der Leibniz Universität Hannover) das DMKNL. Die fachlichen Schwerpunkte seines Fachkräfteeinsatzes thematisierten die verschiedenen Aspekte eines nachhaltiges Bodenmanagements mit Fokus auf die zentral- und ostasiatischen Steppengebiete, sowie die Bodenbewertung und -analyse auf Grundlage international anerkannter Methoden.
Die Gründüngung wirkt sich positiv auf den Humusgehalt des landwirtschaftlich genutzten Bodens aus und trägt maßgeblich zur Steigerung der Bodenfruchtbarkeit bei. Insbesondere der Anbau von Leguminosen bringt eine Vielzahl von agronomischen und ökologischen Vorteilen mit sich. Hierzu zählen die Reduzierung der Verbreitung von Krankheiten und Schädlingen, die Förderung der Bodenqualität sowie die Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen für landwirtschaftliche Systeme. Das DMKNL und das Institut für Pflanzen- und Agrarwissenschaften (IPAS) haben gemeinsam ein Seminar und einen Feldtag zum Thema “ Gründüngungspflanzen und ihrer Auswirkungen auf Boden und Pflanzen” am 11. August 2023 in Khongor Sum des Darkhan-Uul Aimags auf den Versuchsflächen des IPAS organisiert.
Die Sicherstellung von Qualität und Sicherheit im Gemüseanbau spielt eine entscheidende Rolle, um die heimische Gemüseproduktion zu fördern und den Gemüsekonsum zu steigern. Die Entwicklung und Implementierung einer vereinfachten Methode zur Qualitätsbewertung der wichtigsten Gemüsesorten unter realen Bedingungen stellt eine zentrale Lösung dar, um das Qualitätsmanagement im Gemüseanbau zu verbessern. Die Einführung einer Qualitätsbewertung für Gemüse bildet die Grundlage für ein Qualitätsorientiertes Preissystem. Im Jahr 2023 hat das DMKNL in Zusammenarbeit mit der Gemüsespezialistin Frau Altantuya eine vereinfachte Methode zur Qualitätsbewertung bestimmter Gemüsesorten entwickelt, die den Bedürfnissen und Anforderungen gerecht wird.
Das Deutsch-Mongolische Kooperationsprojekt "Nachhaltige Landwirtschaft" veranstaltete in enger Zusammenarbeit mit dem Verband mongolischer Gemüseerzeuger „Ekh Bulag“, dem Forschungs- und Entwicklungszentrum für Ernährung, Landwirtschaft und Leichtindustrie (RDC) sowie der Abteilung für Ernährung und Landwirtschaft des Khovd-Aimags am 3. und 4. August in Ulaanbaatar eine zweitägige Schulung. Ziel dieser Schulung war die Unterstützung der Gemüsevermarktungswege und der Aufbau von Genossenschaften durch die Förderung von Kooperation und Partnerschaft zwischen den Erzeugern.
Durch die Integration von Kleinproduzenten in formelle Vertriebsnetze soll die Einführung ihrer Produkte in etablierten Märkten gefördert werden. Das deutsch-mongolische Kooperationsprojekt "Nachhaltige Landwirtschaft" veranstaltete in Zusammenarbeit mit dem Mongolischen Verband der Gemüseanbauer „Ekh Bulag“, einer Nichtregierungsorganisation (NGO), am 2. August 2023 in Ulaanbaatar einen Workshop zum Thema "Lieferung und Vermarktung von Gemüse über private und offizielle Vertriebskanäle". Ziel ist es, nachhaltige und für beide Seiten vorteilhafte Beziehungen zwischen Kleinproduzenten und anerkannten Vertriebskanälen aufzubauen und damit einen Beitrag zu wirtschaftlichem Wachstum und verbesserter Produktverfügbarkeit zu leisten.
Das Deutsch-mongolische Kooperationsprojekt „Nachhaltige Landwirtschaft“, das MELL und das Forschungs- und Entwicklungszentrum für Ernährung, Landwirtschaft und Leichtindustrie (RDC) führen seit 2022 gemeinsam eine überregionale Fortbildungsreihe zum Thema „Gute fachliche Praxis im Acker- und Gemüsebau (GAP)“ durch. Ziel ist es, die Beratungskompetenz von Agronomen, landwirtschaftlichen Beratenden in den Sums sowie von Bäuerinnen und Bauern zu fördern. Im Jahr 2022 wurde die GAP-Maßnahme in der östlichen Region durchgeführt. Die diesjährige Fortbildung fand vom 26. bis 27. Juni 2023 im Zentrum der westlichen Region Uliastai des Zavkhan Aimags statt und behandelte das Thema „Boden- und Pflanzenschutz sowie die Anwendung guter fachlicher Praxis im Ackerbau“.
Eines der agrarpolitischen Ziele der mongolischen Regierung ist die Verringerung der Abhängigkeit von importiertem Gemüse. Fehlende Lieferketten und Marktzugänge sind einer der Hauptfaktoren, die die Effizienz des Gemüseanbaus einschränken und die Einkommen der Produzenten beeinträchtigen und somit die inländische Produktion behindern. Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen des Deutsch-Mongolisches Kooperationsprojektes Nachhaltige Landwirtschaft eine Fortbildungsmaßnahme mit dem Titel „Innovationen und gute fachliche Praxis zur Schaffung von Mehrwert in der Gemüseerzeugung und zur Entwicklung von Gemüselieferketten“ organisiert.
Die Reihe der gemeinsamen Fachinformationsveranstaltungen des DMKNL and des R&D Zentrums des MELL für staatliche Agrarberater setzte sich mit einer Schulung zum Thema „Beratungsmethodik im Acker- und Gemüsebau“ am 13. und 14. April 2023 im Uvurkhangai Aimag fort. An der Schulung nahmen Aimag-Agronomen aus Arkhangai, Bayankhongor, Bulgan, Dornod, Uvurkhangai Aimags und die Agronomin der Hauptstadt Ulaanbaatar sowie Sum-Agronomen aus 18 Sums des Uvurkhangai Aimags teil. Das Hauptziel der Schulung bestand in der Befähigung der teilnehmenden landwirtschaftlichen Berater aus Aimag- und Sum-Verwaltungen, Landwirte zum Thema nachhaltiger und klimaangepasster Acker- und Gemüsebau zu beraten.
Das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Leichtindustrie und das „Deutsch - Mongolische Kooperationsprojekt Nachhaltige Landwirtschaft“ führen regelmäßige Schulungsmaßnahmen durch, mit den Ziel die Kompetenzen lokaler Fachkräfte aus Aimag- und Sum-Verwaltungen, die für den Acker- und Gemüsebau zuständig sind, zu erhöhen. Im Rahmen der diesjährigen nationalen Bauernversammlung, die unter dem Motto „Wiederaufschwung des Ackerbaus 2023“ stattfand, organisierte das Projekt am 04.04.2023 ein Seminar zum Thema „Laboruntersuchungen im Agrarbereich – rechtlicher Rahmen und Bedeutung für die landwirtschaftliche Praxis“. An dem Seminar nahmen über 50 Personen, u. a. Fachkräfte aus dem MELL und lokale Fachkräfte aus allen 21 Aimags, teil.
Am 21. März 2023 fand in Ulaanbaatar das 4. Treffen der Arbeitsgruppe zur Beratung der landwirtschaftlichen Beratungsakteure in der Mongolei statt, die im Rahmen des mongolisch-deutschen Kooperationsprojektes „Nachhaltige Landwirtschaft“ im Jahr 2022 gegründet wurde. An dem Treffen nahmen 14 Vertreter von DMKNL-Projekt, MELL, MULS, RDC, MNCFA, IPAS, Projekt „Mongol Vegetable“, Ekh Bulag mongolischer Verband der Gemüseanbauer, und Agrarverwaltung aus Dornod Aimags teil.
In diesem Jahr konnten zahlreiche internationale Besucherinnen und Besucher endlich wieder persönlich auf dem GFFA und der IGW vorbeischauen. Aus diesem Anlass hat das Deutsch-Mongolische Kooperationsprojekt Nachhaltige Landwirtschaft (DMKNL), das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert wird, eine Studienreise für Führungskräfte des mongolischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Leichtindustrie (MELL) nach Deutschland organisiert, um den agrarfachlichen Austausch zwischen den beiden Ländern zu intensivieren.